Mit unserem Konzept stellen wir dem betreuenden Zahnarzt einen an das Erstattungssystem angelehnten Programmablauf dar. Selbstverständlich sind individuelle Änderungen möglich. Die in Gruppenprophylaxe fortgebildete Helferin kann einige Aufgaben übernehmen.
Im Kindergartenjahr, 01.08.-31.07., werden hiernach folgende Veranstaltungen angeboten
  1. Die Vorbesprechung mit dem Kindergarten
  2. Der Elternnachmittag / Elternabend
  3. Der Besuch im Kindergarten
  4. Der Praxisbesuch der Kinder
  5. Die Remotivation im Kindergarten
  6. Material

  Vorbesprechung

Die Anregungen und Empfehlungen orientieren sich an dem Rahmenvertrag. Selbstverständlich liegt die Gestaltung des Ablaufes im Ermessen des Betreuungszahnarztes.

Der Betreuungszahnarzt oder die gruppenprophylaktisch geschulte Helferin treffen sich vor der Betreuung mit den Erzieherinnen der Einrichtung. Grundlage dieses Gesprächs bietet die Checkliste, die als Fragenkatalog verwendet werden kann.

Neben der Terminierung der im nachfolgenden erläuterten Veranstaltungen (Ausweichtermine sollten mit berücksichtigt werden) ist es wichtig zu besprechen, wer welche Vorbereitungen zu treffen hat.

Die Erzieherinnen können die Kindergartenkinder durch Spiele oder Lieder auf den Besuch des Zahnarztes vorbereiten.
Falls die Betreuung als Wiederholungsveranstaltung durchgeführt wird, können Erfahrungen der vorherigen Betreuung besprochen und berücksichtigt werden.

Es ist wichtig, die Erzieherinnen in die Aufgabe der Gruppenprophylaxe mit einzubinden und sie zu informieren, damit sie dem Zahnarzt bei der Betreuung helfen können.


  Der Elternnachmittag / Elternabend

Die Anregungen und Empfehlungen orientieren sich an dem Rahmenvertrag. Selbstverständlich liegt die Gestaltung des Ablaufes im Ermessen des Betreuungszahnarztes.

Oberstes Gebot für den Erfolg der Vorsorge bei Kindern ist es, die Eltern für die Prophylaxe zu gewinnen. Deshalb ist es zunächst wichtig, möglichst viele Eltern aus dem betreuten Kindergarten anzusprechen. Wir empfehlen, vorab für den Elternabend im Kindergarten mit einem Plakat zu werben, welches bei der Geschäftsstelle angefordert werden kann.
Für die Vorbereitung auf den Abend stellt der Arbeitskreis Materialien zur Verfügung, die der Betreuungszahnarzt über eineMaterialliste, bei der Geschäftsstelle anfordern kann.
Der Betreuungszahnarzt sollte den Eltern die Zahnputztechnik vermitteln, mit der die Kinder in der Einrichtung putzen sollen. Der Arbeitskreis Dortmund schult bei Kindern bis ins Schulalter die KAI-Technik.
Empfehlenswert ist die Information über zuckerarme Ernährung, da viele Eltern die zahnschädigende Wirkung des Zuckers immer noch nicht erkannt haben.


  Der Besuch im Kindergarten

Die Anregungen und Empfehlungen orientieren sich an dem Rahmenvertrag. Selbstverständlich liegt die Gestaltung des Ablaufes im Ermessen des Betreuungszahnarztes.

Empfehlenswerterweise sollte die Kindergartengruppe nicht größer als 10 Kinder pro Betreuungsfachkraft sein. Des weiteren sollte die Dauer der Veranstaltung 1½ Stunden nicht überschreiten, da die Konzentration der Kleinen schnell nachläßt.
Nachfolgend erfahren Sie stichpunktartig Programmvorschläge, mit denen die Veranstaltung gestaltet werden kann:
  • anhand des Bilderbuches "der kleine Bär"(Ars edition Verlag) erfahren die Kinder durch Vorlesen die Gefahr von Karies sehr anschaulich. Gerade die Bakterien sind kindgerecht bildlich gut dargestellt.

  • mit einem Styroporzahn kann "Karies" mit Hilfe von ein Paar Tropfen Lösungsmittel oder Monomer anschaulich demonstriert werden. Im Anschluß rettet eine "Gips"-Füllung den Zahn und er verbleibt als Erinnerung im Kindergarten.

  • Liedertexte mit bekannten Melodien zum Thema Zahngesundheit eignen sich prima als "Pausenfüller".

  • An einem Zahnputzmodell wird das "Zerkauen" einer Milchschnitte gezeigt. Danach wird die KAI-Technik erklärt und die Kinder müssen die Technik anwenden, um das Modell wieder sauberzumachen. (Zahnpasta, Eimer, Schürzen vorbereiten!)

  • Den Kindern werden Zahnbürsten ausgegeben und die KAI-Technik- wird in kleinen Gruppen in den Waschräumen geschult. Die Erziehrerinnen sollten vorher mit der Technik vertraut sein.

  • Ein Puppenspiel zu zweit ist mit einfachen Hilfsmitteln (Demo-Bürste, Handpuppe, Demo-Gebiß, Riesenlutscher o.ä.) meist ohne viel Aufwand für die Kinder ein Riesenerlebnis.

  • Verschiedene Spiele rund um die Ernährung ("zahngesunde Ernährung - schlechte Ernährung") geben den Kindern die Möglichkeit, über ihr eigenes Ernährungsverhalten nachzudenken.




  Der Besuch in der Praxis

Die Anregungen und Empfehlungen orientieren sich an dem Rahmenvertrag. Selbstverständlich liegt die Gestaltung des Ablaufes im Ermessen des Betreuungszahnarztes.

  • Zielsetzung:
    Der Praxisbesuch ist eines der zentralen Themen der Prophylaxe. Für die Wissensvermittlung ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, dies sollte im Kindergarten und im Elternnachmittag erfolgt sein. Das Auffrischen des Erlernten und das Erleben des Gelernten stehen jetzt an erster Stelle. Ein positives, vertrauenerweckendes Bild vom Zahnarzt muss jetzt auch in "Weiß" erhalten bleiben.

  • Vorbereitung des Praxisbesuches:
    Als erstes ist in einem Gespräch mit der Leiterin des Kindergartens die Zielvorstellung, die mit dem Gruppenbesuch der Kinder beim Zahnarzt verbunden ist, zu erläutern. Stellen Sie dabei den Faktor "Vertrauen zum Zahnarzt" in den Vordergrund. Bitten Sie die Erzieherinnen, die Kinder auf den Besuch in der Praxis des Betreuungszahnarztes vorzubereiten und neugierig einzustimmen.
    Weiterhin wird die Leiterin des Kindergartens gebeten zu bestimmen, welche Kindergartengruppe als erste den Besuch wahrnimmt. Es erscheint empfehlenswert nur die älteren, die zukünftigen Schulkinder, einzuladen. Betonen Sie vorsorglich, dass bei dem Besuch in der Praxis keine Zahnbehandlungen durchgeführt werden. Das ist Angelegenheit des jeweiligen Hauszahnarztes.

  • Vorbereitungen in der Praxis:
    Die Zahnarzthelferinnen in der eigenen Praxis sollten ebenfalls über den Sinn und Zweck des Gruppenbesuches eines Kindergartens und über die Ziele "Vertrauen und Angstabbau" eingehend unterrichtet sein.

  • Die Durchführung des Gruppenbesuches:
    Wir gehen davon aus, dass eine Kindergartengruppe mit ca. 15 Kindern in der Praxis mit 2 Erzieherinnen erscheint. Den Kindern werden die jeweiligen Funktionen der Räume und der Geräte erklärt. Die Röntgengeräte sind von Interesse, weil man den Kindern die Ergebnisse von Röntgenaufnahmen einmal zeigen kann, wie der "Kiefer von innen aussieht". Es wird den Kindern erklärt, dass das Röntgen wie das Fotografieren funktioniert. Der Behandlungsstuhl und der "Bohrer" wird bei den Kindern den meisten Eindruck hinterlassen. Dann kann man den Kindern die Instrumente zeigen und erklären, die der Zahnarzt benutzt (auf die Extraktionszangen könnte man verzichten). Mit dem Mundspiegel können sich die Kinder gegenseitig in den Mund sehen und Zahnarzt spielen. Besondere Freude wird es machen, wenn sich der Zahnarzt auf den Stuhl legt und die Kinder mal in seinen Mund hineinsehen dürfen.
Da das Bild des Zahnarztes mit Bohren verquickt ist, sollte man dem Bohrer besondere Aufmerksamkeit widmen. Hier wäre es denkbar, wenn man an einem Kunststoffmodell eine kleine Kavität präpariert, um den Kindern zu zeigen, wie man eine Füllung legt. Die Helferin kann dann vor den Augen der Kinder Zement anrühren oder eine Amalgamfüllung vorbereiten, um ihnen zu zeigen, wie eine Silberfüllung entsteht.

Den Kindern muss verständlich gemacht werden, dass durch den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt die Zähne kontrolliert und auch schon kleine Löcher gefüllt werden können, damit sie keine Schmerzen bekommen. Sie sollen erkennen lernen, dass die Kontrolle durch den Zahnarzt und die Zahnbehandlung etwas so Selbstverständliches wie ein Besuch beim Friseur ist.

Der gruppenweise Besuch der Kindergartenkinder beim Betreuungszahnarzt ist ein wesentlicher Faktor zur Schaffung von Vertrauen ohne Angst.


  Die Remotivation

Die Anregungen und Empfehlungen orientieren sich an dem Rahmenvertrag. Selbstverständlich liegt die Gestaltung des Ablaufes im Ermessen des Betreuungszahnarztes.

Die Rahmenvereinbarung sieht eine Remotivation ein halbes Jahr nach dem Kindergartenbesuch vor.
Die Betreuungsperson (Zahnarzt, ZAH) sollte die Zahnputztechnik (KAI-Technik) gezielt mit den Kindern noch einmal vor Augen rufen und unter Anleitung Zahnputzübungen durchführen.

Nicht alle genannten Medien können von der Arge zur Verfügung gestellt werden!